Das Jahr 1966 und die Carl-von-Linde Realschule
Was war vorher?
Bis zum Jahr 1960 gab es in München drei Städtische Mittelschulen für Mädchen und zwei Städtische Mittelschulen für Knaben. 1962 wurden zwei weitere Mittelschulen für Knaben gegründet: an der Hohenzollernstrasse (heute: Hermann-Frieb Realschule) und an der Ernst-Reuter-Strasse (heute: Fridjof-Nansen- Realschule). 1964 zieht die Mittelschule an der Deroystrasse in das Schulhaus in Schulstrasse 3 um und erhält den Namen „Städtische Rudolf-Diesel-Mittelschule für Knaben”. Zu Schuljahresbeginn 1965/66 erfolgt landeseinheitlich die Umbenennung der Mittelschulen in Realschulen. An der Rudolf-Diesel-Realschule nahm die Schülerzahl explosionsartig zu: mit 942 Knaben in 31 Klassen ist sie die größte Realschule in Bayern.
Gründung der Carl-von-Linde Realschule im Jahr 1966
Diese Schülerzahlen machten eine
Schulteilung unumgänglich und so wird im Schuljahr 1966/67 die
„Städtische Carl-von-Linde-Realschule für Knaben” mit 410 Knaben in 13
Klassen gegründet. Die Schulleitung übernahm Rudolf Tiltscher (gest.
1988). Konrektor wurde Werner Niedermayer (ab 1989 Schulleiter der
Rudolf-Diesel Realschule). Werner Niedermayer erinnert sich an dieses
erste Schuljahr:
„ Die allgemeingültige Vorstellung, dass man zuerst
ein Gebäude baut oder doch ein vorhandenes frei hat und dann eine Schule
gründet, traf – zumindest in den Ballungsräumen- in jenen Jahren selten
zu. Da sah man sich gezwungen, neugegründete Schulen zunächst einmal
irgendwo hineinzustopfen, wo gerade einige Räume frei waren. So erging
es auch unserer Schule. Sie sollte das 4. und einen Teil des 3.
Stockwerks des Schulgebäudes an der Ridlerstrasse beziehen. Die Räume
waren allerdings noch von der Friedrich-List -Wirtschaftsaufbauschule
belegt, die ihrerseits erst in die Schwanthalerstrasse umziehen musste.
Da abzusehen war, dass die im Schulgebäude an der Ridlerstrasse zur
Verfügung stehenden Räume nicht ausreichen würden, erhielt die neue
Realschule zusätzlich noch einige Räume im Schulgebäude an der
Guldeinstrasse zugewiesen, sollte ihren Betrieb gleich mit einer
Zweigstelle aufnehmen”.
Ein Start mit Hindernissen
Da aber das Schulgebäude an der Schwanthalerstrasse nicht rechtzeitig fertig wurde, konnte die Friedrich-List- Wirtschaftsaufbauschule nicht umziehen, und die Carl-von-Linde Realschule stand auf der Straße. So musste die Zweigstelle an der Guldeinstrasse zunächst als Hauptstelle dienen, und die Rudolf-Diesel-Realschule, sozusagen die Mutterschule, lieh an ihrer Zweigstelle Winthirplatz zwei Zimmer aus. So begann der Unterricht am 06.09.1966 mit 13 Klassen in sieben Klasszimmern, verteilt auf zwei, ca. 2,5 km voneinander entfernte Schulgebäude. Das bedeutete vollen Schichtunterricht nebst allen mit einem Unterrichtsbetrieb in zwei weit auseinandergelegenen Schulgebäuden zusätzlich auftretenden Schwierigkeiten. Sechs Monate später konnten die Räume im Schulgebäude an der Ridlerstrasse bezogen werden. Das brachte zunächst zusätzliche Erschwernisse durch einen Umzug mitten im Schuljahr mit sich, dann aber doch eine gewisse Entlastung. Am 08.03.1967 wurde die Gründung und Namensgebung unserer Schule gefeiert.
Bergovec Stefan